Bedenkenträger – Teil 2
Der Bedenkenträger Teil 2: Nun hat das Klimakabinett getagt. Die CO2-Bepreisung von fossilen Treibstoffen und Erdgas ist beschlossene Sache, genauso wie der Zertifikathandel mit Festpreisen pro Tonne. Eine Verdopplung der Luftverkehrssteuer droht. Die EEG-Umlage wird gesenkt, was insbesondere dem Photovoltaik-Ausbau zugutekommen wird. Für die einen ist das alles viel zu viel, für die anderen viel zu zaghaft.
Für eine nachhaltige Luftfahrt sind die Beschlüsse des Klimakabinetts definitiv zu wenig. Eine Beimischquote von PtL-Kerosin, oder eine Steuerbefreiung von strombasierten, synthetischen Treibstoffen wie vom Bayerischen Ministerpräsidenten Söder vorgeschlagen (siehe https://iasaev.org/wordpress/de/soeder-umstieg-auf- synthetische-kraftstoffe-belohnen/) oder die Förderung von Investitionen in PtL- Produktionsanlagen in Deutschland, das wären die richtigen Signale gewesen.
Ich möchte jedoch schon auch den Willen und die gemeinsame Anstrengung aller demokratischen Parteien in Deutschland anerkennen, die nationalen CO2-Ziele zu erreichen. Ein Anfang bzw. ein Neustart ist mit den Beschlüssen des Klimakabinetts sicherlich gemacht und wir werden beobachten wie es hier weitergeht.
Bei allem politischen Willen ist jedoch gerade beim Thema Power-to-Liquid in der ganzen Debatte ein Element zu beobachten, das die rasche Errichtung von PtL- Produktionsanlagen hinauszögert: die Bedenkenträger
Der Bedenkenträger
Jeder, der schon einmal ein Projekt geleitet hat, kennt die Spezies der Bedenkenträger. Sie sind in jedem Projekt vorhanden. Das sind die Personen in einem Projektteam, die ihre Beiträge meist mit Worten wie „Ja, aber …“ oder „wir sollten aber bedenken, dass …“ beginnen. Es gibt Bedenkenträger wie gesagt in jedem Projekt, bei der jetzigen medialen Aufmerksamkeit zu Power-to-Liquid sind sie jedoch besonders störend und zum Teil auch bedrohlich. Aussagen wie „PtL-Treibstoff wird nie unter 10 Euro pro Liter erhältlich sein“ oder „wenn überhaupt, dann geht das nur in der Sahara“ o.ä. sind geeignet den ganzen Schwung abzuwürgen, den das Thema in den letzten Jahren aufgenommen hat.
Was jetzt notwendig ist, sind entschlossene und mutige Unternehmen, die bereit sind trotz aller Unkenrufe und trotz aller noch vorhandener Unwägbarkeiten und Problemen die ersten PtL-Produktionsanlagen für die Luftfahrt in Deutschland zu errichten. Diese Pioniertaten hätten eine Signalwirkung für die gesamte internationale Luftfahrt, davon bin ich überzeugt.
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